Selbstständig machen: Werde erfolgreich dein eigener Chef

Du hast eine tolle Geschäftsidee? Dann starte jetzt durch!

Lesezeit: ca. 10 Minuten

Ganz egal, ob Du Dich hauptberuflich oder nebenberuflich selbstständig machen willst, ob Du ein innovatives Startup gründen oder mit einem Franchise durchstarten willst: Bevor es losgeht, gibt es Einiges zu planen und zu bedenken. Wir erklären dir, welche Schritte Du unbedingt beachten musst, bevor Du Dir den Traum von einem eigenen Unternehmen verwirklichst.

Am Anfang steht die Idee. Wenn Du Dich selbstständig machen möchtest, ist ein zündender Einfall  der Ausgangspunkt für dein Vorhaben. Dabei ist es zunächst egal, ob es sich um ein Produkt oder eine Dienstleistung dreht. Bei der Suche nach einer Idee muss es sich nicht um eine absolute Innovation handeln. Du kannst Dich an bereits existierenden Produkten und Dienstleistungen orientieren und sie modifizieren oder optimieren. Oder Du entscheidest Dich für eine Expansion und durchdringst mit einem bestehenden Produkt einen neuen Markt. Es geht nicht darum, etwas völlig neues zu erfinden um erfolgreich zu sein. Wichtig ist, dass Du deine Idee bestmöglich umsetzt und ausführst.


Eine Frage sollte jedoch immer im Vordergrund stehen: Welche Kundenbedürfnisse soll mein Produkt oder meine Dienstleistung stillen? Denn wenn es am Ende keine Käufer bzw. Kunden für dein Unternehmen gibt, dann wird auch die beste Idee zum Flop. Also, welches Problem möchtest Du lösen? Womit kannst Du deinen potenziellen Kunden helfen? Der Kundennutzen ist ein wichtiges Schlagwort und sollte immer an erster Stelle stehen.


Ist die richtige Idee gefunden, muss sie auf ihre Markttauglichkeit geprüft werden. Es gibt mehrere Methoden, mit deren Hilfe Du herausfinden kannst, ob deine Idee als Grundlage für deine Unternehmensgründung taugt. Das gilt besonders für Ideen mit einem hohen Innovationsgrad. Die Lean-Startup-Methode des US-amerikanischen Entrepreneurs Steve Bank basiert beispielsweise auf einem Produktentwicklungszyklus, in dem das Kundenfeedback in Testläufen zur  Verbesserungen des Produkts oder der Dienstleistung dient, bevor es erneut einem Testpublikum zur Verfügung gestellt wird. 

Selbstständigkeit braucht einen Plan
Ein fundierter Businessplan geht einer erfolgreichen Existenzgründung voraus.

Du hast eine brilliante Idee für dein eigenes Unternehmen gefunden und bist Dir sicher, dass Du mit diesem Vorhaben durchstarten willst? Dann ist der zweite Schritt der Vorbereitungsphase die gründliche Planung deines Vorhabens.


Ein Businessplan ist die Grundlage für die Beantragung von Fördermitteln. Ohne einen fundierten Geschäftsplan wird es sehr schwer eine Förderung, einen Kredit oder andere finanzielle Zuschüsse zu beantragen. Aber nicht nur für die potenziellen Geldgeber, sondern auch für dich selbst ist ein solider Businessplan eine absolute Notwendigkeit. In diesem Plan sollten die Informationen zum Produkt oder deiner Geschäftsidee, zu den Gründern, zum Markt, zum Standort und zur Finanzierung so detailliert wie möglich aufgeführt werden.


In dem Businessplan geht es darum, deine Geschäftsidee prägnant und verständlich zu beschreiben. Wem bringt deine Dienstleistung oder dein Produkt welchen Nutzen? An welche Zielgruppe richtest Du Dich? Stelle Dich persönlich als Unternehmer vor. Es wirkt seriös und gibt deinen Geldgebern Sicherheit, wenn Du deinen Werdegang und deine Stärken erläuterst.


Gibt es überhaupt einen Markt für dein Produkt? Wie unterscheidest Du Dich von den Mitbewerbern? Es ist absolut erforderlich vor der Geschäftsgründung eine Markt- und Zielgruppenanalyse durchzuführen. Ebenso wichtig ist die Standort-Analyse. Besonders im Einzelhandel und in der Gastronomie ist der Standort entscheidend für das Gelingen deiner Unternehmensgründung.


Auf die Fakten folgen Zahlen. Der Finanzplan ist das Kernstück deiner Existenzgründung. Du ermittelst den kurz- mittel- und langfristigen Kapitalbedarf. Dabei geht es darum, herauszufinden, was an Kapitalbedarf notwendig ist und wie die wirtschaftliche Tragfähigkeit deines Unternehmens gewährleistet werden kann.


Neben zahlreichen Vorlagen zur Erstellung eines Businessplans, die im Internet zur Verfügung stehen, kannst du Dir Hilfe von Experten einholen.

Hast Du schon einmal daran gedacht, an einem einem Businessplanwettbewerb teilzunehmen? Es muss nicht gleich der Auftritt in einer Fernsehshow wie “Die Hölle des Löwen sein”. 2017 fanden in Deutschland um die 190 Gründerwettbewerbe statt, die auf verschiedenste Branchen ausgerichtet sind. Neben der Chance Geld- und Sachpreise zu gewinnen, hast Du auf diese Weise die Möglichkeit wertvolles Feedback von Experten einzuholen. Im besten Fall gewinnst Du an medialer Präsenz und kannst ein größeres Publikum auf Dich aufmerksam machen.

Je nach dem, in welcher Branche Du Dich selbständig machen möchtest, musst Du dir verschiedene Genehmigungen einholen. Für eine Erlaubnis benötigst Du entsprechende Qualifikationen oder Sachkundeprüfungen. Handwerksberufe fallen beispielsweise unter die Meisterpflicht. Eröffnest Du ein Gaststättengewerbe werden spezielle Qualifikationen oder belegbare Erfahrungen in der Branche beim Gewerbeamt vorgelegt werden.


Es ist dringend zu empfehlen, einen Rechtsanwalt, die Handelskammer oder die IHK, sowie das Gewerbeamt zu Rate zu ziehen, damit Du juristisch abgesichert bist. Schließlich möchtest Du keine bösen Überraschungen erleben, wenn Du Dich selbstständig machst.

Du trägst deine geniale Idee nun schon seit einer Weile mit dir herum. Jetzt willst Du sie endlich in die Tat umsetzen und Dich selbstständig machen. Ein naheliegender Gedanke ist es, deine Festanstellung zu kündigen und als Unternehmer dein eigenes Business zu gründen. Das muss aber nicht in allen Fällen das beste Konzept sein. Je nach dem, wie sich deine derzeitige Lebenssituation gestaltet oder welche Art von Unternehmen Du gründen möchtest, kann der Weg ein anderer sein.

Der Schritt in die hauptberufliche Selbstständigkeit ist ein großes Wagnis. Denn in der Regel kündigst Du dein bestehendes Arbeitsverhältnis, um deine Existenzgründung zu realisieren. Du verzichtest Durch die Kündigung auf ein gesichertes Einkommen, die soziale Absicherung durch deinen Arbeitgeber und bezahlten Urlaub. Auf der anderen Seite warten flexible Gestaltung der Arbeitszeiten, ein selbstbestimmtes Arbeiten, Unabhängigkeit und die Chance auf einen besseres Einkommen auf Dich.


Um das Risiko des Scheiterns zu minimieren, solltest Du dein Vorhaben gut Vorbereiten. Nimm dir Zeit, um einen ausführlichen Business- und Finanzplan zu erstellen. Halte dir alle Risiken vor Auge, die eine Unternehmensgründung mit sich bringt. Kennst Du Menschen, die ebenfalls von deiner Idee überzeugt sind und mit denen Du Dir vorstellen kannst, Dich gemeinsam selbstständig zu machen? so verteilen sich die Arbeit und die Verantwortung auf mehrere Zuständige.

Starte dein eigenes Business
Schritt für Schritt machst Du dich mit deinem eigenen Business selbstständig.

Du willst noch nicht gleich Vollgas geben, sondern Dich erstmal nebenberuflich selbständig machen? Auch das ist möglich und hat den Vorteil, dass Du testen kannst, ob deine Geschäftsidee erfolgversprechend ist und wirtschaftliches Potenzial bietet. Wenn dein Konzept Anklang findet, besteht die Option aus dem Nebenberuf eine hauptberufliche Selbstständigkeit zu machen. Im Umkehrschluss kannst Dich wieder voll und ganz auf deine Tätigkeit im Anstellungsverhältnis konzentrieren, sollte dein Unternehmen scheitern.


Allerdings gilt die Selbstständigkeit nur als Nebentätigkeit, solange gewissen Kriterien erfüllt werden. Die Arbeitszeit sollte den Richtwert von 18 Arbeitsstunden in der Woche nicht überschreiten. Zudem sollten die Einnahmen aus der Nebentätigkeit nicht höher sein, als der Lohn deiner Festanstellung. Sobald Du Mitarbeiter beschäftigst, liegt ebenfalls der Verdacht nahe, dass es sich bei der Selbstständigkeit um deine Haupttätigkeit handelt.


Selbstverständlich musst Du deinen Arbeitgeber über deine Nebentätigkeit informieren. Es ist ratsam einen Blick in deinen Arbeitsvertrag zu werfen, ob du bestehende Vereinbarungen mit deinem Vorhaben verletzen könntest. Stelle sicher, dass Du deine Pflichten als Arbeitnehmer gegenüber deiner Firma nicht vernachlässigst oder deine neu gegründetes Unternehmen deinem Arbeitgeber keine Konkurrenz macht.


Genau wie im Falle einer hauptberuflichen Selbstständigkeit musst Du entsprechende Qualifikationen vorweisen. Informiere ebenson deine Krankenhause über deine berufliche Veränderungen, um unangenehme Nachzahlungen zu vermeiden. Zusätzliche Sozialversicherung musst Du jedoch nicht zahlen.

Hast Du Dir schon einmal überlegt, Dich mit einem Franchise selbstständig zu machen? Auch das ist möglich und kann eine gute Option sein. Zum Beispiel wenn Du einen Quereinstieg wagst und ein Dir bis dato unbekanntes Tätigkeitsfeld betrittst. Viele Franchisegeber erwarten kein lückenloses branchenspezifischen Know-how. Hier sind eher deine unternehmerischen Qualitäten, deine Teamfähigkeit und deine Eigeninitiative gefragt.


Franchisesysteme basieren auf jahrelang erprobten und bewährten Geschäftsmodellen. Das bedeutet, dass Dir viele Vorgaben gemacht werden und nicht viel Spielraum für deine eigenen Visionen bleibt. Das kann ein Nachteil sein, wenn Du allzu spezifische Vorstellunge umsetzen möchtest . Allerdings bietet es Dir gewisse Sicherheiten, wenn Du als Quereinsteiger auf dem Gebiet selbständig machen möchtest und keinerlei Erfahrungen mitbringst.

Eine Unternehmensnachfolge ist auch eine Form der Existenzgründung. Die Firmenübernahme erfolgt dabei häufig über den Kauf der übernommenen Firma. In diesem Fall führst Du nach dem Erwerb das bestehende Unternehmen fort und trittst nicht nur als Unternehmer, sondern auch als Investor auf. Folglich benötigst Du ein hohes Startkapital. Es gibt verschiedene Börsen, auf denen Du nach passenden Unternehmen stöbern kannst.


Die Unternehmensnachfolge kann jedoch auch in einem kleineren Rahmen stattfinden. Beispielsweise indem Du bestehende Markenrechte erwirbst oder eine Unternehmens-Website. Auch wenn Du Dich auf die Weise selbstständig machen willst, ist ein Businessplan, oder in diesem Fall ein Fortführungsplan, essenziell. Zusätzlich bedarf es einer gründlichen Prüfung des Unternehmens, der ausführlichen Ausarbeitung der Nachfolgeregelung und des Kaufvertrages.

Es ist nicht ungewöhnlich, wenn Studierende sich direkt nach (oder sogar vor) ihrem Hochschulabschluss selbstständig machen. Schließlich bieten Universitäten und Hochschulen große Netzwerke und spezielle Programme, um junge Gründer bei ihrem Vorhaben sich selbstständig machen zu wollen, unterstützen zu können.


Wenn Du eine Selbstständigkeit aus dem Studium heraus anstrebst, erkundige Dich nach Stipendien und Programmen, die Dir bei deiner Gründung auf die Sprünge helfen. In Deutschland bietet beispielsweise das EXIST-Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) Förderungen für Gründungen von Absolventen und jungen Wissenschaftlern im technologieorientierten bzw. wissensbasierten Bereich. 

Von Null auf Hundert? Auch aus der Arbeitslosigkeit heraus kannst Du Dich selbstständig machen. Und auch in diesem Fall besteht die Möglichkeit, an Fördermittel in Form eines Gründungszuschusses zu gelangen.


Die Bundesagentur für Arbeit kann gegebenenfalls Zuschüsse zur Förderung der Existenzgründung bewilligen. Solltest Du Arbeitslosengeld 1 beziehen, kannst Du den Gründungszuschuss beantragen und im Falle einer Bewilligung maximal 15 Monate Fördermittel beziehen. Die Existenzgründung muss in diesem Fall deiner hauptberuflichen Selbstständigkeit dienen.


Anders gestaltet sich die finanzielle Unterstützung, wenn Du Arbeitslosengeld 2 beziehst. In diesem Fall hättest Du die Chance maximal 24 Monate lang ein Einstiegsgeld zu beziehen, solltest Du Dich selbstständig machen. Die Höhe des Gesamtbetrages wird individuell berechnet.


In beiden Fällen sind die Fördermaßnahmen an ganz bestimmte Bedingungen geknüpft. Konsultiere deinen zuständigen Mitarbeiter der Agentur für Arbeit und lasse Dich umfassend beraten, wenn Du Dich für eine entsprechende Förderung interessierst.

Wie fast alle große Entscheidungen, die im Leben getroffen werden, gibt es auch bei der Frage, ob Du Dich selbständig machen solltest oder nicht, viele Pros und Contras. Diese gilt es abzuwägen. Im Gegensatz zu den geregelten Arbeitszeiten einer Festanstellung hast Du in der Selbstständigkeit größeren Spielraum, deine Arbeitszeiten flexibel zu gestalten. Allerdings solltest Du bedenken, dass Du möglicherweise länger am Schreibtisch sitzen musst, da Du nun mehr Verantwortung trägst und mehr Aufgabenbereiche abdecken musst.


Dennoch wirst Du wahrscheinlich selbstbestimmter und vor allem unabhängiger arbeiten. Die Chancen auf ein höheres Einkommen sind auf lange Sicht deutlich besser als in einem festen Arbeitsverhältnis. Aber das stärkste Pro-Argument von allen ist: Du verwirklichst endlich deine eigene Geschäftsidee und erfüllst Dir damit selbst einen Lebenstraum.

Machen wir uns nichts vor. Es gibt auch viele negative Aspekte, die im Falle der Selbstständigkeit auf Dich zu kommen können. Besonders in der Anfangsphase deines frisch gegründeten Unternehmens erwartet dich vermutlich mehr Arbeit. Du wirst mit einem unregelmäßigen Einkommen rechnen müssen und Dich selbst um eine soziale Absicherung kümmern müssen.


Zudem trägst du mehr Verantwortung. Nicht nur für Dich, sondern jetzt auch für deine Mitarbeiter. Auch auf die garantierte Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und bezahlten Urlaub, die Du in einer Festanstellung genießt, musst du als Selbstständiger verzichten. Außerdem solltest Du Dir stets vor Augen halten, dass die Möglichkeit des Scheiterns besteht, wenn Du Dich selbstständig machen wirst.

Worauf wartest Du noch? Starte dein eigenes Business

Der Weg zum eigenen Unternehmen ist lang und will gut geplant sein. Das sollte Dich aber nicht abschrecken. Ist der Stein erstmal ins Rollen gebracht, ist dein Traum von der Selbstständigkeit kein bloßer Gedanke mehr.


Du hast Dich als Existenzgründer erfolgreich selbstständig gemacht oder willst dich selbstständig machen? Teile gerne deine Erfahrungen oder Fragen mit uns und der Community.

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